Gregor von Rezzori
Gregor von Rezzori
GREGOR VON REZZORI
1914 in Czernowitz geboren, entstammte einer sizilianischen Familie, die im 18. Jahrhundert von Italien in die Habsburgermonarchie übergesiedelt war. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er als Journalist und Hörfunk-autor zunächst im neu gegründeten Nordwestdeutschen Rundfunk in den Ressorts Politik, Kultur, Unterhaltung und Musik. Seine Vielfältigkeit bewies er als Korrespondent und Kolumnist: Als Gerichtsreporter berichtete er von den Nürnberger Prozessen. Und im Nachtprogramm erzählte er die tollkühnen Anekdoten und Legenden aus dem balkanischen Phantasieland Maghrebinien, die als gedruckte Maghrebinische Geschichten Rezzoris Erfolg als Schriftsteller begründeten. 1959 wurde ihm der Fontane-Preis des West-Berliner Senats für seinen Roman Ein Hermelin in Tschernopol verliehen, mit dem er „die demokratischen Ideale der Freiheit und Humanität in künstlerisch besonders überzeugender Weise zur Geltung“ gebracht hat. Rezzori arbeitete zudem als Drehbuchautor und Schauspieler. In den 1980er-Jahren berichtete er für den Österreichischen Rundfunk und die Tageszeitung Kurier. Er verstarb 1998 in Donnini (Toskana), seinem letzten Wohnsitz. Seit 2007 verleiht die Stadt Florenz den nach ihm benannten Literaturpreis Premio Gregor von Rezzori.