Gedichte auf der Schwelle zur Stille.
Manche dieser Gedichte, wie etwa Das Widerlicht und Ein Leben, welche Anfang und Ende der vorliegenden Auswahl markieren, sind vor beinahe zwanzig Jahren geschrieben worden; andere, wie jene aus dem Zyklus Im Ruf eines Vogels, der diesem Band den Namen gegeben hat, entstanden erst in jüngerer Zeit. So uneinheitlich und bisweilen sogar widersprüchlich dieses lyrische mixtum compositum mithin erscheinen mag, so sehr dessen einzelne Bestandteile in Form und Inhalt auch voneinander abweichen mögen, so gewiss verbindet alle doch ein prägendes Merkmal, das gleichsam als Leitmotiv fungieren kann: Es sind Gedichte auf der Schwelle zur Stille. Sie unternehmen, dieser Stille zugewandt, den Versuch, Wahrgenommenes zu benennen, Erkundungen zu protokollieren, Wirklichkeiten zu entwerfen und zur Sprache zu bringen, ein ansprechbares Gegenüber auszuforschen und zugleich auch ein deutbares Bild, eine erzählbare Empfindung, wenn schon nicht Kenntnis davon zu erlangen, was sich jenseits dieser Schwelle, wo die Sprache zu versiegen scheint, in jener Stille befindet. So verstanden mögen die Gedichte vielleicht auch dieses sein: Nachricht aus einem Drüben.
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