Gehört gelesen 05

62 Seiten, englische Broschur mit CD

EUR 19,90 / sfr 33,90

Herta Müller wurde am 8. Oktober 2009 von der Königlich-Schwedischen Akademie in Stockholm der Nobelpreis für Literatur zugesprochen. Drei Tage zuvor sprach sie im Rahmen der Sendung »Im Gespräch« des Österreichischen Rundfunks mit Renata Schmidtkunz über ihren jüngsten Roman »Atemschaukel«, ihr Leben im Rumänien Ceausescus, ihre Verfolgung durch die Securitate und die Verachtung, die ihr von ihren Volksgenossen, den Donauschwaben im Banat zuteilwurde. Und über ihren Freund und Co-Autor des Romans »Atemschaukel«, den 2006 verstorbenen Lyriker Oskar Pastior.

Renata Schmidtkunz:

In Ihrem autobiographischen Buch »Der König verneigt sich und tötet« aus dem Jahr 2003 schreiben Sie: »Den Glauben, das Reden komme den Wirrnissen bei, kenne ich nur aus dem Westen. Auch den Glauben, was keinen Sinn hat, hält man nicht aus, kenn‘ ich nur aus dem Westen.« Hat Sie die Erfahrung in dem sprachlosen, wortlosen, kommunikationslosen Dorf Ihrer Kindheit, wo Sprechen reduziert wurde auf Funktionales, gelehrt, ein ambivalentes Verhältnis zu Sprache und Sprechen zu entwickeln?

Herta Müller:

Ich glaube nicht an die Sprache. Ich glaube, sonst wäre ich nicht Schriftstellerin. Das funktioniert auch nur so. Außerdem habe ich jahrzehntelang in einer Diktatur gelebt. Also, ich misstraue der Sprache zutiefst und ich suche Sprache, weil ich ihr nicht traue. Und weil ich auch gar nicht weiß, wie man das sagt, was passierte. Das Leben will ja nicht aufgeschrieben werden. Man lebt ja nicht, damit es aufgeschrieben wird, Gott sei Dank. Also ist es etwas total Künstliches. Also, für mich ist das selbstverständlich, dass ich der Sprache nicht traue.

Rezensionen & Reaktionen

Pressestimmen

„ich glaube nicht an die sprache“, herta müller im gespräch mit renata schmidtkunz, VL wieser

eine nobelpreisträgerin ist in linz nicht alle tage zu gast, – kein wunder, dass die zählkarten für die lesung, die das stifterhaus heute in den redoutensälen veranstaltet, bereits alle vergeben sind. – es ist herta müller, die dort heute abend aus ihrem letzten roman „atemschaukel“ lesen wird.

für alle, die keine karten haben und die herta müller, die 2009 den literaturnobelpreis bekommen hat, kennenlernen möchten, habe ich jetzt einen tipp:

die journalistin renata schmidtkunz hat mit herta müller ein langes interview geführt, das im rahmen der Ö1-radioreihe „im gespräch“ ausgestrahlt worden ist.

dieses gespräch ist im verlag wieser als buch und als CD erschienen. da erzählt herta müller zum beispiel über ihr leben ohne hoffnung in rumänien.

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die literaturnobelpreisträgerin herta müller im gespräch mit renata schmidtunz – das gespräch in voller länge können sie in dem buch „ich glaube nicht an die sprache“ nachlesen. dem buch ist auch die CD mit der aufzeichnung des gesprächs beigelegt und in einem post scriptum ist außerdem interessantes über das leben von herta müller und vor allem über ihren roman „atemschaukel“ zu erfahren.

buch und CD können sie jetzt bei uns gewinnen, der verlag wieser hat uns zwei exemplare zur verfügung gestellt. rufen sie jetzt an…. und herta müller können sie auch in oberösterreich heute sehen – um 19 uhr in ORF 2.

Quergelesen, Mo 14.12.09 01:24 Uhr

„Ich suche Sprache, weil ich ihr nicht traue“

Die Nobelvorlesung von Herta Müller Herta Müller: Ich glaube nicht an die Sprache

Heute in der Sendung: ein kleiner Schwerpunkt zu deutschrumänischer und ins Deutsche gebrachter rumänischer Literatur anlässlich der Literaturnobelpreisverleihung an Herta Müller.

Die Nobelvorlesung von Herta Müller

Am Montag, 7. Dezember, hielt Herta Müller in Stockholm ihre viel beachtete Ansprache anlässlich der Verleihung des Literatur- Nobelpreises. Sie berichtete dort über prägende Erfahrungen aus ihrem Leben als Angehörige der deutschen Minderheit in Rumänien. Ein Beitrag von Albrecht Breitschuh.

Herta Müller: Ich glaube nicht an die Sprache

In einem langen Gespräch mit der österreichischen Journalistin Renate Schmidtkunz hat Herta Müller kurz vor der Bekanntgabe des Nobelpreises ausführlich Stellung genommen zu ihrem Roman „Atemschaukel“, ihrem Leben in Rumänien unter dem Diktat des Geheimdienstes Securitate – und vor allem zu ihrer Arbeitsweise, zum Umgang mit Sprache.

In der Reihe „Gehört Gelesen“ ist die einstündige Produktion des ORF nun als Buch mit Begleit-CD im Wieser Verlag herausgekommen.

Weiteres können Sie unter:

http://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/quergelesen/200912/134898.html

nachlesen.

 

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Müller, Herta:

Ich glaube nicht an die Sprache : Herta Müller im Gespräch mit Renata Schmidtkunz. –

Klagenfurt : Wieser-Verl., 2009. – 61 S. ; 22 cm + CD. – (Gehört gelesen ; 05)

Lizenz

ISBN 978-3-85129-860-4 kt. : EUR 19.90

3 Tage vor der Bekanntgabe der Verleihung des Literatur-Nobelpreises an Herta Müller am

5. Oktober 2009 wurde dieses Interview mit ihr für den Österreichischen Rundfunk

aufgezeichnet. Der schmale Band bietet die Druckfassung und (im aufklappbaren

Schutzumschlag) die Originalfassung als CD. Im Mittelpunkt steht Herta Müllers letzter,

großartiger Roman „Die Atemschaukel“ (BA 10/09), dessen Entstehungsgeschichte und

literarische Intentionen sehr erhellend herausgearbeitet und beleuchtet werden. Angesichts

kaum vorhandener Sekundärliteratur zu der Nobelpreis-Trägerin („Herta Müller“: ID 44/02)

breit empfohlen. (2)

LK/OB: Schneider

ID bzw. IN 2010/14

Veröffentlichungsdatum ist der Montag der angegebenen Kalenderwoche (ID/IN Woche) in

unseren Lektoratsdiensten.

Nach jedem Buch am Ende – Tageszeitung Neues Deutschland – 2. Juli 2011