Dieser Gedichtband ist ein Meisterwerk an Stringenz und Komposition. Es präsentiert eine unverwechselbare Stimme der litauischen Lyrik, die in ihren Bildern ebenso außergewöhnlich ist wie in ihrem Klang und Rhythmus. In eine strenge Struktur sind Gedichte eingespannt, die sich auf die Antike wie auf das Alte und Neue Testament beziehen, aber auch die jüngere Geschichte Litauens oder Szenen aus der Familie des Autors verarbeiten.
Eine archaische Sphäre kommt in den „Sprüchen“ zum Tragen: eine Poesie-Auffassung, die Propheten, Beschwörern und religiösen Ekstatikern nahesteht. Das Sakrale und die Sphäre des Opfers sind allgegenwärtig – auch in ironischen Brechungen. Gleichzeitig ist diese Poesie in ihren klaren Formen unerwartet zeitgenössisch und in ihrer genauen Strukturiertheit von einer klaren Rationalität geprägt.
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