An der schnittstelle von drei, gar vier kulturen, wenn man zur slowenischen, fruilanischen und deutschen auch die italienische nimmt; am rande der auslaufenden alpen und am übergang zum mediterran gelegen ist sie – nicht nur – der größte verschiebebahnhof des südens; kulturscheide und wohnstätte von paracelsus, die geburtsstätte der nachkriegsliteraturzeitschrift „bogen“, in der h. c. artmann über pfabigan bis hans leb ihre beiträge veröffentlichten und h. p. maya seine ersten bilder abdruckte; villach/beljak, jene stadt, die es dem verstorbenen humbert fink übel genommen hat, dass er sie 1958 schroff aus ihrem nachkriegsschlaf geweckt hat. und doch eine stadt, von wo aus man europa auch entdecken kann, besinnt man sich der kulturellen vielfältigen ausdrücke, die hier auch ihre wiege haben.
„Man sagt, dass das Lächeln dieser Stadt von so südlich-romanisch-slawischer Zugeneigtheit sei, dass dem übrigen Land nichts anderes übrig bleibe, als in dieses Lachen miteinzustimmen. Und dass der Himmel hier schon jene andere, intensivere Bläue demonstriere, die man für gewöhnlich erst einige Eisenbahnstunden weiter südlich vorfinde. Und dass Lebensart und Lebenslust zwar nicht gerade romanisch oder slawisch wären, aber keinesfalls auch so rein deutsch, keinesfalls so deutschnational, wie manche Unentwegte dies wahrhaben möchten.“
(Humbert Fink)
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