In den Texten Marie-Thérèse Kerschbaumers spüren wir das Einatmen und Aufnehmen der (Welt-, Kunst-, Literatur-) Erfahrung. Die in diesem Band versammelten Essays, Lobreden, Miniaturen und Rezensionen sind gleichsam das Ausatmen in Sprache, sind Landnahmen aus dem Ozean der Wörter. Im Fließen der Sprache entstehen fein ziselierte Gedankenbruchstücke, die Brüche – dazu gehört auch Kerschbaumers lyrisch-poetischer Ton – führen zu überraschenden und neuen (Ein-)Blicken wie in dem Essay um die Clinton-Lewinsky-Affäre.
Literatur ist immer auch die Aneignung von Wirklichkeitserfahrung in einer bestimmten ästhetischen Formenwelt, aber auch das Einnehmen von Haltung und Achtung gegenüber dem Gegenstand, davon zeugen auch Marie-Thérèse Kerschbaumers Rezensionen über Werke von und Lobreden auf Kolleginnen und Kollegen.
Land zu nehmen / im gleichen Licht // Europas / hellrote Spiegel
verfärbt / in den Ebenen / zwischen Wohnsitz / und Sprache
Lisa Fritsch
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