Briefe an die Familie Hildebrand 1959–1987 

Werksausgabe Band VI

EUR 21,80 / sfr 37,00

Über das Buch:

Die Briefe lassen uns ein wenig teilhaben an seinem Schicksal, vor allem aus der Zeit in Paris. Sie berichten von seinem Familienleben, von dem schwierigen Einstieg in die Pariser Kunstszene, von seiner Ausstellungstätigkeit besonders im Rahmen der ZERO-Bewegung und von dem engen Kontakt zur Galerie Hildebrand in Klagenfurt. Sie schildern ausführlich seine Gestaltungen im Zusammenhang mit der Architektur in Frankreich und Österreich.Die Briefe berichten von seiner zunehmenden Anerkennung als Künstler, von seinen literarischen Arbeiten und auch von seinen grossen wirtschaftlichen Sorgen.

Aus dem Buch:

Es ist Mitternacht, ich bin wieder munter. Es ist die schönste Zeit weil alles vollkommen still ist. Oft habe ich Angst durch die geringste Bewegung Lärm zu machen. Ja, der Ofen murmelt ganz leise, das ist alles, dann wird das Teewasser zu summen anfangen. Das Weihnachtsfest war wunderschön. Julia hat uns durch ihre liebe Fragerei nach dem Christkind aufs wunderbarste belohnt. »Warum kommt denn das Christkind nicht endlich zu uns herein. Warum ist es denn noch immer bei dem anderen Monsieur.« usw. Tagsüber habe ich einen Baum aus Latten gebastelt. Ganz hoch oben bei 4,5 m ein schöner Stern, den Honey verfertigt hatte. (Brief 29. XII. 60 aus Paris) 

Hans Bischoffshausen (1927–1987), in Feld am See geboren, studierte Architektur in Graz und übersiedelte 1959 für zwölf Jahre nach Paris. Ab 1964 gab er die Zeitschrift »Bischoffshausen und die Kultur« heraus, der er in der letzten Nummer 1969 eine »Absage« erteilte. 1971 kehrte er nach Wien, 1972 schließlich nach Villach zurück. Als bildender Künstler formulierte Bischoffshausen in der Gruppe ZERO-Avantgarde ein Jahrzehnt lang eine Extremposition künstlerischen Agierens, Produzierens und Hinterfragens. In seinen Strukturreliefs tastete er sich an die Grenzen des Sichtbaren heran, mit seinen Strukturforschungen sah er sich als Gestalter und Berater der Gesellschaft.

Ernst Hildebrand, 1923 in Prag geboren und dort aufgewachsen, Studium der Architektur in Graz, sechs Jahre Berufspraxis in Basel. Seit 1956 freischaffender Architekt in Klagenfurt, Schwerpunkt der Planungen im Krankenhaus-, Schul- und Wohnbereich. Mit Bischoffshausen gemeinsam gestaltete Pausen- und Stiegenhalle in der Krankenpflegeschule Klagenfurt als Beispiel der »Integration« bildende Kunst – Architektur. Diverse Wettbewerbserfolge. 2004 Würdigungspreis des Landes Kärnten für sein Lebenswerk und sein Engagement für die zeitgenossische Kunst. Lebt in Maria Saal.